bildo-Archiv

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Projektbeschreibung

Virtual Design war eine integrierte Lern- und Lehrumgebung für Designer/innen und Künstler/innen im Internet, die in interdisziplinärer und transinstitutioneller Kooperation zwischen Designern, Künstlern und Informatikern der privaten bildo Akademie und der staatlichen Fachhochschule für Technik und Wirtschaft entwickelt wurde. Mit dieser virtuellen Arbeitsumgebung war es möglich, mit Design- und Kunst-Studierenden orts- und zeitunabhängig, also transinstitutionell an Themen der Gestaltung zu arbeiten und gestalterische Prozesse im Netz visuell zu reflektieren. Die Virtual Design-Nutzer/innen wählten ein Fachthema aus der gestalterischen Grundlehre und konnten sich dazu ein Bild aus der Datenbank zur Weiterbearbeitung herunterladen, das später auf dem lokalen Computer bearbeitet und, mit einem Fachkommentar versehen, wieder in die Kette der Bilder, d.h. in die Datenbank eingefügt werden konnte. Es entstand eine lebendige, autonome Kommunikation mit Bildern über Bilder zu grundlegenden gestalterischen Fragestellungen in Form von Vorgänger- und Nachfolgerbildern und Textkommentaren - ein nachvollziehbarer und reflektierter Gestaltungsprozess im virtuellen Datenraum. Das moderne Atelier befindet sich nicht nur im realen Raum, sondern in der Virtualität der Computernetzwerke. Dadurch wurde es notwendig, eine neue Arbeits- und Lernumgebung für das virtuelle Atelier im Datenraum zu entwerfen, zu gestalten und zu programmieren. Das Forschungsvorhaben stellte u.a. die Frage nach der Art und Weise bildnerischen Übens und Austauschens, sprich: Lernens und Lehrens. Schon während der Projektentwicklung wurde deutlich, dass sich die traditionellen Rollen von Lehrenden und Studierenden beim Lernen im Netz wesentlich verändern würden. Vermutet wurde, dass sich mit den interaktiven, nonlinearen Formen des Lernens und Lehrens diese Trennung allmählich auflösen würde, was eine Revolutionierung künftiger Bildungs- und Ausbildungsverhältnisse implizierte.

Das Projekt Virtual Design entstand 1996 unter dem Dach des Modellversuchs Virtual College Berlin-Brandenburg, das u.a. in die Europa Universität Viadrina eingebettet war. Virtual Design wurde u.a. im Programm Leonardo da Vinci der Europäischen Union finanziell unterstützt. Die dreiphasige Projektentwicklung endete 2003:

1996 Virtual Design 1.0

Virtual Design im Virtual College
Forschungsteam: Thomas Born, Anna Elisa Heine, Andreas Karpati, Thomas Kemnitz, Thomas Schmidt, Jochen Vestner  

1998 Virtual Design 2.0

Virtual Design Update - Prospects for Design Professionals
Forschungsteam: Thomas Born, Nikolas Hannecke, Anna Elisa Heine, Andreas Karpati, Thomas Kemnitz, Alexander Löser, Thomas Schmidt, Jochen Vestner  

2003 Virtual Design 3.0

Polyvisiolog
Forschungsteam: Thomas Born, Rahel Bringmann, Annika Brinkmann, Anna Elisa Heine, Thomas Kemnitz, Kai Pohl 

Präsentationen

Das Projekt Virtual Design wurde von 1997-2000 in Berlin, Dessau, Dresden, Hannover, Wiesbaden, Karlsruhe, Wismar, Kalmar (S), London (GB), Sofia (BG), Waterford (IR), Wien (A) und Zürich (CH) an Universitäten, auf Messen, bei Firmen und auf Festivals präsentiert. 

Preise

Die Version Virtual Design 2.0 erhielt zwei Preise, je einen im Design- und Lernbereich. 

Publikationen

Forschungsberichte, Diplomprojekte und Kataloge 

Presseartikel

Periodika (Auswahl) 

Projektförderer

bildo Akademie, Virtual College, Deutsche Telekom, HRZ der FHTW Berlin, iomega, Leonado da Vinci Programm der Europäischen Union, fhtw-newmedia research