bildo-Archiv

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Konzept

Das Konzept der bildo akademie beinhaltete folgende Ziele. Studierende sollten in einer Zeit zunehmender Anforderungen (1980er Jahre), die künftigen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen betreffend (Bildkultur), eine systematische und spezialisierte, aber zugleich auch flexible Basis für ihr berufliches Schaffen erhalten.

Künftige "Spezialisten für das Allgemeine" oder genauer "Medienkunst- und Mediendesignspezialisten für das Allgemeine" sollten sich an der bildo akademie für Kunst und Medien auf ihren Beruf vorbereiten können.

Ein kenntnisreiches und gelassenes Verhältnis zur Entwicklung des Digitalen sollte geprägt werden, weder Technik-Euphorie noch Technikfeindlichkeit waren bildo Positionen. Selbstreflexion und Reflexion der äußeren Zustände, auch bildhistorische Forschung und Bilddesign der Zukunft standen im Zentrum der gestalterischen Aufmerksamkeit.

Technische Bilder

Die Strukturen der technischen Bilder, Bromsilberkorn, Zeilenraster, Pixelmuster, Druckraster, machen offensichtlich, dass sie unter apparativen Bedingungen generiert werden. Im Resultat können sie ebenso als ähnliche Abbilder realer Gegebenheiten wie auch als Vorbilder oder Einbilder (Vilém Flusser) in Erscheinung treten, wobei die Linie Abbilder-Vorbilder-Einbilder dem Fluss der Konstruktionsgrade entsprechen mag. »Worauf es hier jedoch ankommt, ist der allen technischen Bildern gemeinsame Grundcharakter: näher betrachtet, erweisen sie sich allesamt als aus Punktelementen komputierte, eingebildete Flächen.« Flusser bezeichnet diese Punktelemente oder kleinsten Einheiten an anderer Stelle auch als Calculi (Bausteine) und weist damit auf die grundsätzliche Tätigkeit des Konstruierens technischer Bilder hin. »Design meint von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes her nicht Oberfläche, sondern Konstruiertheit« (Friedrich Kittler). 

Die medialen Eigengesetzlichkeiten technischer Bilder

Unter Bildmaschinen verstehen wir jene apparativen Speichereinrichtungen, die auf analoge und digitale Weise stehende technische Bilder und Bewegtbilder codieren und decodieren. Diese Apparaturen geben die technischen Bedingungen, denen sie selbst unterliegen, an die technischen Bilder, ihre Produkte, weiter. Bedingungen wie

Zentralperspektive
Multiperspektivität
Lichtempfindlichkeit
Projektion
Reproduzierbarkeit (mit/ohne Verlust)
Maßstabsfreiheit
Fragmentierung
Mobilität
Reversibilität
Codierung
Virtualität
zunehmende Referenzlosigkeit

sind den Bildresultaten immanent, die unter bildmaschinellen Voraussetzungen generiert und konstruiert werden, insbesondere im Journalismus ein aktuelles Problem. Diese medialen Eigengesetzlichkeiten gelten gleichermaßen für analoge wie digitale Produktionstechniken und Technologien. Ein unter diesen Bildproduktionsbedingungen bewusstes Schaffen bezeichnen wir als medienreflexiv.